Hallå – Hello – Hallo

Zitat

Foto: Fabienne Heßberg

Auf unserer Reise nach Schweden in die wunderschöne Stadt Lund haben wir sehr viel erlebt. Wir, Judith und Lisa, haben 2022 am Förderprogramm Erasmus+ teilgenommen.

Ein Praktikum kann man sich in Schweden sehr ähnlich wie in Deutschland vorstellen. Hier ein kleiner Einblick in unsere Tätigkeiten:

Bereich „Building“ – Bauwesen – Lisa 

Mein Praktikum verteilte sich auf drei verschiedene Örtlichkeiten. Das hat viel Abwechslung sowie viele neue Eindrücke und Erfahrungen mit sich gebracht. Anfangs war ich in einer Klasse bei der Partnerschule Gymnasieskolan Vipan, was man sich wie eine Berufsschule mit Ausbildungszentrum vorstellen kann. Im Unterricht drehte sich alles um die Arbeit mit Holz. Dort wurde gemeinsam an einer kleinen Hütte gebaut: 

Die Klasse bestand aus 17-jährigen Jungs, die sehr nett waren, und mich auch in Gespräche auf Englisch einbezogen haben. Von den 7 Stunden Arbeit wurden hier 2 Stunden Pause gemacht. 

Zwei Tage habe ich bei einer Firma verbracht, die Hausmeisterarbeiten in vielen Einrichtungen der Gemeinde erledigt. Darunter fallen zum Beispiel Türen reparieren, Schränke aufbauen und Lampen wechseln. Auch die Fahrt zum Baumarkt, um die letzte halbe Stunde des 7-stündigen Arbeitstages zu füllen, gehören dazu.

In der zweiten Woche habe ich auf einer Baustelle gearbeitet, was zwar die anstrengendste, jedoch auch die lehrreichste Zeit darstellte. Hier habe ich bei der Firma gearbeitet, die gerade für die neue Mensa des Gymnasieskolan Vipan ein Gebäude baut. Dabei habe ich beim Montieren der Badarmaturen geholfen und eine Tür neu eingebaut, sowie an Türrahmen Farbkleckse ausgebessert. Zwischendurch durfte ich auch eine Hebebühne fahren und einen Roboter steuern, der in der Zukunft Einsatz finden soll, sich aber derzeit noch im Testlauf befindet. 

Bereich Hotel – Judith 

Mein erster Praktikumstag startete um 9:00 Uhr in einem Hotel in Lund. Dort angekommen führte mich ein Manager durch die ganze Hotelanlage – Essbereich, Küche, Lobby, Wellnessbereich, Theater, Zimmer etc. Er stellte mir alle Mitarbeiter vor und erklärte mir seine Aufgaben. Im Anschluss habe ich beim Housekeeping mitgeholfen. 

Ich habe Betten neu bezogen, Zimmer gesaugt/gewischt und noch vieles mehr. Pro Zimmer hatten wir 20 min Zeit, um es für die neuen Gäste fertig zu machen. In der Mittagspause durfte ich mich am Buffet mit frischen Speisen bedienen. Von allem gab es etwas, so hat jeder etwas gefunden, das er gerne mag. Bis 14:30 Uhr habe ich nochmals beim Housekeeping geholfen. Mein Arbeitstag endete nun. An diesem Tag habe ich viele neue Eindrucke gewonnen und habe gelernt, wie es ist im Hotel tätig zu sein. Die Kommunikation war teilweise schwer, da die Mitarbeiter des Hotels oft ein sehr schlechtes Englisch sprachen. Mit Händen und Füßen wurde versucht mir Handlungsschritte zu zeigen. Irgendwie hat es dann immer funktioniert, sich zu verständigen. Beim Housekeeping war ich ebenfalls am nächsten Tag. 

Die folgenden beiden Tage (07:00 – 14:00 Uhr) war ich im „Breakfast and Lunch Team“ eingeteilt. Hier gab es viele kleine verschiedene Aufgaben. Gäste begrüßen, Geschirr abdecken und in die Spülstraße bringen; Spülstraße befüllen/ ausräumen/ aufräumen; Tische wischen; Frühstück/Gläser/Tassen regelmäßig auffüllen; Tische aufdecken; Buffet sauber halten etc. Wenn viele Gäste gleichzeitig da sind, wird es sehr schnell sehr stressig, wenn jedoch wenige da sind gibt es kaum Arbeit und man steht viel herum.

In den beiden Tagen habe ich schnell gelernt, wie ich trotz der fehlenden Schwedischkenntnisse, mich sowohl mit den Mitarbeitern als auch mit den Gästen verständigen konnte. „Tack“ = Danke; „God aptit“ = guten Appetit; konnte ich den Gästen dann sogar auf Schwedisch sagen. Alle sind sehr freundlich geblieben und hatten Verständnis dafür, dass ich kein Schwedisch konnte. Sie versuchten es entweder auf Englisch oder sie zeigten drauf, so klappte es fast immer sich zu verstehen. 

Die zweite Woche begann an der Rezeption (09:00-15:00 Uhr). Hier lernte ich wie man Gäste ein- und auscheckt. Es gab aber auch hier wieder viele kleine Aufgaben, die erledigt werden mussten. Dazu zählte den Alarmplan zu checken, Gastgeschenke in die Zimmer bringen, Kassenzettel zu sortieren, Snackautomaten aufzufüllen und noch vieles mehr. Hier war ich am Freitag auch noch einmal. Da gab es noch ein paar andere Vorbereitungen, da das Wochenende begann und somit viele Familien mit Kleinkindern kamen. Dazu zählte zum Beispiel das Kidsquiz zu verteilen oder die Malecke herzurichten. 

Von Dienstag bis Donnerstag war ich nochmal im „Breakfast and Lunch Team“. Zwischendurch war ich an den Tagen in der Küche eingeteilt und habe bei verschiedenen Tätigkeiten mitgeholfen. So habe ich beispielsweise für die kommenden Fußballgäste 50 Sandwiches vorbereitet. Ich durfte aber auch viel Gemüse fürs Buffet oder zum Kochen schneiden. Dabei lernte ich verschiedene Techniken, wie es am schnellsten funktioniert. 

Die zwei Wochen im Hotel haben mir vor allem gezeigt, dass man sich trotz schlechtem Englisch immer irgendwie verständigen kann, man muss es nur versuchen. Für mich war es sehr interessant zu sehen, welche Tätigkeiten im Hotel gemacht werden müssen. Ich habe einen sehr guten Einblick in die Hotelbranche bekommen. 

Trotz der Arbeit konnten wir noch einige Ausflüge in umliegende Städte und zum Meer machen. Hier ist alles sehr gut mit dem Zug oder Bus erreichbar. Am besten haben uns die Sonnenuntergänge am Meer in Malmö gefallen.

Text: Lisa-Marie Frömel und Judith Schmid