Film: Baugeschichte – Kloster Scheyern

Baugeschichtliche Einblicke

Zu Besuch in der Benediktinerabtei Scheyern – Ein Drehtag im Kloster

von Rico Meyer

Wie jeden Morgen gelange ich durch das Westtor der Scheyrer Klosteranlage in den weitläufigen, idyllischen Hof mit den eingefassten Kieswegen, dem kleinen Brunnen und der beeindruckenden Gebäudearchitektur, die sich im 360-Grad-Blickfeld des Betrachters präsentiert. Sicher, dieser Ort strahlt Ruhe aus. Ein schneller Blick auf die Uhren des 54 Meter hohen, hellrot-weiß-gestrichenen Turms sagt mir, dass ich noch etwas Zeit habe.

Kurz darauf empfängt mich Pater Lukas mit einem herzlichen „Grüß Gott“ in der Klosterverwaltung. Als Cellerar des Klosters behält er die verschiedenen, klostereigenen Betriebe – wie zum Beispiel Metzgerei, Brauerei, Teich- und Forstwirtschaft – im Auge. Unsere erste Station ist der Kreuzgang. Er ist Bindeglied zwischen den wichtigsten Gebäudeteilen eines Klosters. Beim Betreten fällt mit zunächst der starke Raumhall auf, verursacht durch die hohe Gewölbedecke. Ein leichter Weihrauch-Duft verstärkt das Kloster-Feeling noch. Während der Vorbereitungsarbeiten für das Interview beobachten uns einige Besucher, die heute das Kloster als Ausflugsziel auserkoren haben. Mit dem Druck auf die Aufnahmetaste erfahre ich von Pater Lukas interessante Details zu Architektur und Nutzung des Kreuzgangs. Auf jede meiner Fragen weiß er eine umfassende Antwort zu geben, was mir später in der Nachbearbeitung zugute kommen sollte.

Anschließend führt mich der Benediktiner die Holztreppen zum Glockenstuhl im oberen Teil des Turms hinauf, wobei er in weiser Voraussicht das Geläut kurzzeitig deaktiviert, um während des Gesprächs keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Motiviert beantwortet er auch hier meine Fragen zur Baugeschichte des Turms, der in Laufe der Jahrhunderte zu einem Charakteristikum für Scheyern wurde. „Der alte Name für ›Glocke‹ im lateinischen ist ›signum dare‹, ›Zeichengeber‹“, erzählt mir Pater Lukas bereitwillig. Das Zeichen zum Abstieg gibt mir der eisige Zugwind hier oben, nachdem die letzten Aufnahmen des 14-teiligen Geläuts im Kasten sind. Unten bedanke ich mich für die Auskünfte, verabschiede mich von Pater Lukas und mache noch ein paar Außenaufnahmen, bevor die Kapazität der Speicherkarte erschöpft ist.

1 Kommentar on Film: Baugeschichte – Kloster Scheyern

  1. Sehr cool Rico!

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