Auf Umwegen zur Hochschulreife

Nicht jeder von uns ist dafür geschaffen nach der 4. Klasse auf das Gymnasium zu wechseln. Deswegen ist der Zug aber noch nicht abgefahren. Es gibt viele Möglichkeiten die Hochschulreife dennoch zu erreichen. Immer mehr junge Menschen bevorzugen den Weg über die Berufs- oder Fachoberschule.

Foto: Ritthammer

Ein Beitrag von Matthias Hartl, Martina Heigl, Ramona Marder, Katharina Mohr und Sabrina Swirsch

Die Anzahl der Schüler an den Berufsoberschulen (BOS) und der Fachoberschulen (FOS) sind in den letzten Jahren stetig angestiegen. Innerhalb Bayerns beträgt die Zahl der Studienberechtigungen, die ihr Abitur an einer FOS oder BOS erlangt haben, 42 Prozent, in München sogar knapp die Hälfte.

Für die Aufnahme an der FOS ist ein „Mittlerer Schulabschluss“ erforderlich, für die BOS benötigt man zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung. Zukünftige Absolventen haben meist die Wahl zwischen den Ausbildungsrichtungen Wirtschaft, Sozialwesen und Technik. Die Schüler der FOS können ihren Zweig frei wählen, während die Schüler der BOS durch ihren Beruf an eine Richtung gebunden sind. So kann eine gelernte Bankkauffrau nicht den Schwerpunkt Technik oder Soziales wählen, sondern muss sich für Wirtschaft entscheiden. Sogenannte Vorklassen geben die Möglichkeit auf eine optimale Vorbereitung um sein Abitur zu erlangen. Dies wird besonders Jugendlichen, die von der Mittel- oder Wirtschaftsschule kommen sowie Menschen, die bereits länger gearbeitet haben, nahegelegt.

Die Zeit zum Abitur kann in Voll- oder Teilzeit absolviert werden. Grundsätzlich ist eine Probezeit von circa drei Monaten vorgeschrieben. Dies gilt auch für die FOS/BOS Scheyern.

Die Berufliche Oberschule Scheyern befindet sich im Kloster Scheyern und hat vor kurzem ihren 40-jährigen Bestand gefeiert. Seit 2012 wurde die Schule um eine FOS erweitert. Mittlerweile werden sieben FOS-Klassen sowie zehn BOS-Klassen unterrichtet. Aber warum entscheiden sich immer mehr junge Menschen für eine weiterführende Schule und warum genau für Scheyern? Nach einer selbst ausgewerteten Umfrage unter den Schülern können wir diese Frage beantworten. Die stets wachsende Gemeinschaft begründet sich hauptsächlich auf Empfehlungen und der zentralen Lage der Schule. Jugendliche entscheiden sich für eine weitere Schulausbildung, da sie dadurch höhere Erfolgschancen in ihrem zukünftigen Arbeitsleben sehen. Knapp ein Viertel ist mit seinem Beruf unzufrieden gewesen. Aber auch Weiterbildung und bessere Aufstiegschancen sowie das Anstreben eines Studiums oder eines bestimmten Ausbildungsplatzes gehören zu den Gründen für den erneuten Schulbesuch.

Gleichzeitig wurden auch die Schüler aus der Fachoberschule befragt. Bei ihrer Schulauswahl überwiegen hauptsächlich der kurze Anfahrtsweg und die Empfehlungen von ehemaligen Absolventen. Viele der Schulabgänger wählen den Weg über die Fachoberschule, um eine Hochschulberechtigung zu erlangen. Auffällig ist, dass einige Schüler noch keine festen Zukunftspläne haben.

Die allgemeine Zufriedenheit hat in Scheyern einen hohen Stellenwert, so ist es nicht überraschend, dass 70 % der Befragten diese betonen. So können auch wir den positiven Umfragewerten zustimmen, da sich unserer Meinung nach ein Besuch auf der FOS/BOS, trotz hohem Lern- und Zeitaufwand, auf jeden Fall lohnen wird.

„Ich bin seit dem 13.09.2016 auf der BOS Scheyern. Mir gefällt es hier sehr gut, vor allem die Gemeinschaft der Schule. Mich spornen meine bisher positiven Leistungen an.“ Michael G., 19 Jahre, VK BOS

„Trotz sehr anspruchsvoller Mathematik gefällt es mir hier sehr gut. Vor allem die Anbindung zur BOS Scheyern hat mich überzeugt.“ Julia H., 19 Jahre, VK BOS