Interview mit dem Pfaffenhofener Bürgermeister, Herrn Thomas Herker, zum Thema „Soziale Medien“

Das Interview führten Grüner Maximilian, Güntner Michael, Jocham Lena, Kluth Tobias, Vieregg Marcek (B-VKTW)

Interview-Team: Herr Herker, nutzen Sie soziale Netzwerke?

Thomas Herker: Ja, mein erstes soziales Netzwerk war „Pafnet“. Im Jahr 2009 bin ich dann auf „Facebook“ umgestiegen und ich bin auch noch bei „Xing“ registriert. Des Weiteren nutze ich als moderne Kommunikationstechniken „WhatsApp“ und den „Facebook-Messenger“.

Interview-Team: Haben oder hatten soziale Netzwerke Einfluss auf Ihre Karriere?

Thomas Herker: Ja, diese haben Einfluss auf meine Karriere als Bürgermeister gehabt. Dazu möchte ich ein Beispiel anbringen. Im März 2008 nach dem ersten Wahlgang ging ich mit meinem Amtsvorgänger in die Stichwahl. Aufgrund einer Anfrage von „Pafnet“ drehte ich ein 3-Minuten-Video. Dieses wurde dann sehr oft angeklickt und ich möchte sagen, es hatte wohl Einfluss zu meinen Gunsten.

Interview-Team: Haben Sie soziale Netzwerke für den Wahlkampf benutzt bzw. hatten Sie Einfluss auf die Wahl?

Thomas Herker: Ja, ich möchte sagen, dass ich im Wahlkampf 2008, soweit ich mich erinnern kann, als Erster, aktiv „Pafnet“ für meinen Wahlkampf benutzt habe. Dies hat auch dazu gedient, junge Menschen zu überzeugen, wählen zu gehen und ihr Kreuz bei dem „Herker“ und der SPD zu setzen. Nach meiner Wahl zum Bürgermeister waren meine Profile bei „Facebook“ und „Pafnet“ sehr stark besucht. Auch heute bekomme ich täglich Anregungen von Bürgern auf „Facebook“.

Interview-Team: Denken Sie, dass Social Media Einfluss auf Entwicklungen innerhalb unserer Gesellschaft nimmt?

Thomas Herker: Ja ganz bestimmt, ein Großteil der Kommunikation läuft über soziale Netzwerke. Mittlerweile hängt so gut wie jeder am Handy, also zum einen wird darüber kommuniziert und zum anderen verbreiten sich darüber Meldungen und Informationen. Heute weiß jeder alles, der frühmorgens „Facebook“ aufmacht. Das Gleiche gilt für politische Informationen und Diskussionen, man überspitzt gerne. Aber es ist auch Vorsicht geboten.

Interview-Team: Unterstützt Sie jemand bei Ihrer Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Netzwerken?

Thomas Herker: Also ich als Bürgermeister bin selbst auf Facebook aktiv. Dort poste ich täglich und ich mache das selbst. Für die städtische Kommunikation ist eine extra Abteilung zuständig. Diese kümmert sich um das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit. Dort bespielen wir verschiedene Plattformen, wie zum Beispiel „Twitter“, „PAFundDu“ und den „Pfaffenhofener Bürgermelder“, in dem wir verschiedene Veranstaltungen und Organisationen posten. Das wird schon professionell gehandhabt.

Interview-Team: Wie stehen Sie zu der Aussage: „Immer mehr private Daten werden durch soziale Netzwerke veröffentlicht sowie an Dritte weitergegeben. So wird der Nutzer dieser Netzwerke zum „gläsernen“ Bürger?“

Thomas Herker: Vermutlich. Ich weiß nicht, mit welchen Anwendungen ich wem welchen Zugriff auf meine Daten im Detail gegeben habe. Interessant wird es immer, wenn man dann die gesammelten Daten zusammenführen kann. Allein die Daten, die ich selbst auf „Facebook“ gestellt habe, lassen sich auf ein gewisses Persönlichkeits-profil schließen, zum Beispiel auf meinen Wohnort und meine Hobbys. Die Geheimdienste nehmen dies dankend an und auch die Werbeindustrie verdient mit gezielter, personalisierter Reklame gutes Geld.