Die neue Ortsmitte in Scheyern

von Lukas, Ibo, Killian, Michael

Die neue Ortsmitte in Scheyern soll bei der ehemaligen Waldbauernschule entstehen. Geplant sind ein neues Rathaus, eine Bücherei und die neu sanierte Waldbauernschule mit Gastronomie. Anhand eines anonymen Wettbewerbsverfahrens,  in dem verschiedene Architekten ihre Pläne abgeben konnten, wurden die besten Entwürfe ausgewählt. Die Jurymitglieder setzten sich aus sieben Preisrichtern zusammen.

Daraus resultierte die Top Drei:

  1. Platz: Deppisch (Freising)
  2. Platz: Harris + Kurrle (Stuttgart)
  3. Platz: Bär, Stadelmann (Nürnberg)

Interview mit dem Ersten Bürgermeister Manfred Sterz:

Interview-Team: Was waren die Gründe für den Bau einer neuen Ortsmitte in Scheyern?

Manfred Sterz: Die Gründe gehen zurück bis in das Jahr 2003, als die Waldbauernschule auszog und  die rund 3000m² dieser Liegenschaft der Gemeinde Scheyern vom Freistaat Bayern zum Kauf angeboten wurden. Als man sich 2006 schließlich dazu entschied, das Grundstück käuflich zu erwerben, wurde im Kaufvertrag eine Gemeinbedarfsnutzung festgelegt. Demnach vermietete die Gemeinde das Gebäude für 10 Jahre an verschiedene gemeinnützige Einrichtungen wie zum Beispiel für Nachhilfe, Krankengymnastik, Förderkurse  und an ein Fotostudio. Im Jahr 2016 kam die Thematik, was man mit dem Grundstück machen soll, wieder auf und man überlegte sich, wie man das Grundstück gemeinbedarfsnützlich verwenden kann. Letztendlich wollte man die neue Ortsmitte zu einer zentralen Anlaufstation für die Bürgerschaft umformen und dazu gehört auch das Rathaus.

Interview-Team: Welche Vorteile bzw. Nachteile sehen Sie bei diesem Bauprojekt?

Manfred Sterz: Ein Nachteil ist sicherlich die hohe Investitionssumme, die von der Gemeinde getätigt werden muss. Dazu ist zu sagen, dass das Baudenkmal saniert werden muss und die Kosten im Vorfeld schwierig zu berechnen sind. Doch wenn man betrachtet, dass die Aufwertung des Grundstückareals nicht nur dem Verfall  der Liegenschaft entgegenwirkt, sondern auch einen Mehrwert durch einen zentralen Anziehungspunkt schafft, überwiegen die Vorteile. Ein zusätzlicher großer Vorteil wäre in Bezug auf die FOSBOS Scheyern, dass dadurch die Lebendigkeit des Ortes steigt, weil sich Schüler in der neuen Ortsmitte zusätzlich in der Bücherei, Cafeteria sowie in freien Räumen aufhalten können.

Interview-Team: Wie groß ist das Kostenaufkommen für den Bau?

Manfred Sterz: Die Investitionssumme beträgt rund eine Million Euro. Dazu ist zu sagen, dass das ausgewählte Architekturbüro die Kosten stufenweise plant und die Gemeinde kann bei jeder Stufe ihr Veto einlegen. Der Baustart hängt also von der Planung des Architekten ab.

Interview-Team: Wo bleibt der Bürger in diesem Konzept?

Manfred Sterz: Die neue Ortsmitte bietet den Bürgern eine größere Vielfalt an Aufenthaltsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Tagescafé, und das nicht nur für die Besucher des Spielplatzes, des Altenheims etc.  Ferner soll die neue Bücherei mit der Pfarrbücherei zusammengeführt werden. Die Barrierefreiheit im neuen Rathaus bietet eine optimale Erreichbarkeit für jeden Bürger. Eine lebendige Ortsmitte stärkt den Wohlfühlfaktor jedes Einzelnen.

Interview-Team: Wie ist der Verhandlungsfortschritt mit dem Erstplatzierten?

Manfred Sterz: Die Firma Deppisch wurde im November durch die sieben Preisrichter zum Sieger gekürt und im Dezember wurde der Architekturvertrag  abgeschlossen.

Interview-Team: Was erhoffen Sie sich mit dem neuen Konzept?

Manfred Sterz: Durch dieses Konzept möchten wir die Entwicklung des Ortes endlich vorantreiben und die Aufgabe annehmen und nicht weiter aufschieben. Dadurch soll auch eine Rückabwicklung des Kaufvertrages vermieden werden. Außerdem  wollen wir die Ortsmitte verschönern, sodass die Bürger einen schönen, zentralen Treffpunkt haben.

Foto: Euringer v. l: Manfred Sterz, Ibo Mintas, Lukas Euringer und Michael Sänger

Unsere Sicht zur neuen Scheyerer Ortsmitte:

Dieses Projekt ist schon seit Längerem geplant, doch viele Bürger standen der Planung schon immer zwiegespalten gegenüber. Unserer Meinung nach gibt es viele positive Aspekte für die Neugestaltung des Ortskerns: die Bücherei, die Wirtschaft, das Café und den großen Saal. Diese Einrichtungen bieten Möglichkeiten für einen zentralen Treffpunkt. Darüber hinaus wird die über die Ortsgrenzen hinaus bekannte gute Lebensqualität von Scheyern noch einmal gesteigert. Natürlich kostet die neue Ortsmitte ein kleines Vermögen, doch alle Bürger bekommen die Möglichkeit, einen Nutzen aus ihr zu ziehen, indem man die Angebote wahrnimmt, zumal es beispielsweise ein Café so in Scheyern noch nicht gibt. Letztlich stellt sich für uns die Frage, ob ein neues Rathaus wirklich nötig ist oder ob es nicht ausreichen würde, nur das alte Rathaus zu renovieren und die neue Ortsmitte trotzdem bei der Waldbauernschule bürgerorientiert aufzubauen und das eingesparte Geld lieber in Vereine und Schulen zu investieren. Wie die Bürger die neue Ortsmitte finden, müssen sie natürlich selbst entscheiden.

Quellen:

http://www.hallertau.info/index.php?StoryID=334&newsid=102259

http://www.scheyern.de/index.php?id=2337,146&suche=

https://www.competitionline.com/de/ausschreibungen/254104