Wer wirklich für unsere Kleidung bezahlt!!

Im Rahmen der Schulkinowoche 2018 besuchten Schüler der Vorklassen und der 11. Jahrgangsstufe am 16. Juli das Cineradoplex in Pfaffenhofen. Der vorgestellte Dokumentarfilm „The True Cost“  gab umfassende Informationen zur Herstellung unserer Kleidung, besonders aber zu den Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Bangladesch und Kambodscha.

Wer hat diese Jeans hergestellt? Woher kommt mein neues T-Shirt? Diese Fragen stellen sich wohl die wenigstens von uns nach einem erfolgreichen Shopping-Trip, bei dem man am besten noch die rentabelsten Schnäppchen gemacht hat. Für uns ist es selbstverständlich, dass Kleidung im Überfluss immer und überall zugänglich ist. Wir denken nicht mehr lang nach, bevor wir beispielsweise eine neue Hose kaufen, die alte aus der letzten Saison gefällt schließlich nicht mehr so gut und die neue ist noch dazu leicht erschwinglich. Genau dieses Konsumverhalten löste in den letzten Jahrzehnten ein globales Problem aus, das sich „fast fashion“ nennt. Der Dokumentarfilm zeigt auf drastische Art und Weise, unter welchen Bedingungen die Beschäftigten in Ländern der Dritten Welt unsere Kleidung herstellen. Eine miserable Bezahlung,  Arbeit den ganzen Tag über, ein Leben in den Slums, Kinderarbeit und marode Arbeitsplätze, das ist die Realität der Arbeiter in den Textilfabriken. Vor allem das Unglück von Rana Plaza (Bangladesch)  im April 2013, bei dem 1136 Menschen ums Leben kamen, macht als vorhersehbare Katastrophe betroffen.

Doch nicht nur die Verarbeitung der Stoffe wird als grundlegendes Problem angeführt, auch der Anbau der Baumwolle bereitet dem Planeten und den Bauern große Sorgen. Die Baumwollplantagen in Indien und den USA werden intensiv mit Pestiziden gespritzt, um eine große Ernte zu erzielen; diese Pestizide vergiften jedoch nicht nur die Böden, sondern auch die Farmer, Bauern und ihre Familien, die mit diesen in Berührung kommen. Außerdem kann der ganze Textilmüll, der durch unser Konsumverhalten verursacht wird, nicht bewältigt werden; ein Großteil landet auf riesigen Mülldeponien (ebenfalls in Entwicklungsländern). Von fairem Handel kann da keine Rede sein, es ist klar, dass die Menschen, die unsere Kleidung mühevoll produzieren, den wahren Preis dafür bezahlen, dass wir „fast fashion“ betreiben.

Der Film sollte jedem einen Anstoß zum Überdenken seines eigenen Konsumverhaltens in Bezug auf Kleidung geben und jedem die Augen öffnen, in welcher Welt wir wirklich leben, und wie wir ihre Zukunft mit unserem Verhalten beeinflussen!

Christina Prummer