Generation Z wacht endlich auf – oder?

Europaweite Proteste für Klimaschutz und gegen Klimawandel: Das ist das Thema, das tausende Schüler in Deutschland zur Zeit im Rahmen der “Fridays for future“ umtreibt und bewegt. Sie wachen auf, stehen auf, demonstrieren, schwänzen die Schule und bekommen Aufmerksamkeit – weil es ihnen wichtig ist. Weil es um ihre Zukunft geht. Weil sie der Politik Druck machen wollen.

Eine gute Sache, könnte man meinen. Endlich findet ein umweltpolitisches Umdenken statt und die jungen Leute setzen sich dafür mit ganzer Kraft ein.

Eine gute Sache für Scheyern, könnte man meinen. Wohin würde dieser spirit, dieser Geist besser passen, als an die Schule, die so viel Wert auf Nachhaltigkeit legt: Ein ordentliches Mülltrennsystem, langlebige Einrichtung und Seminararbeiten zur Reduzierung des Plastikmülls und CO2-Fußabdrucks – um nur einiges zu nennen. Bei eben jener Inspizierung des Plastikmülls fiel auf, dass die Einwegbehälter vom Mittagessen der Metzgerei den meisten Anteil ausmachen und es wurde umgedacht: Eine müllfreie Alternative musste her. Und sie kam auch. Keine Kosten oder Mühen wurden dafür gescheut – neue Spülmaschine, Geschirr, Besteck und die “Mensa” im Studiersaal war fertig. Essen von richtigen Tellern, anstatt aus Styropor. 20 Cent günstiger.

Scheyern hat es geschafft, das Mittagessen für die Schüler und Lehrer komplett plastik- und müllfrei im Studiersaal anzubieten. Genial. Oder? 

Eine Frage: Wie genial ist es, für die Umwelt zu demonstrieren, ja zu kämpfen, aber dann doch nur reden und nicht handeln wollen? Deshalb passt dieser spirit wohl doch nicht zu uns, zu den Schülern aus Scheyern. Wir haben es nämlich geschafft, die bequemste und genialste Lösung für ein müllfreies Mittagessen gegen die Wand zu fahren. Keine benutzte Spülmaschine, kein benutztes Geschirr. Leer war der Studiersaal.

Aber wollen wir das? Wollen wir das wirklich?

Wir sind doch verantwortlich für unsere Zukunft! Wir können doch nicht immer so weiter machen und das wahre Problem ignorieren! Und dieses Problem fängt im Kleinen an. Mit kleinem Aufwand und doch großem Erfolg, wenn wir alle mitmachen: Ab heute hängen im Schulhaus Plakate an den Wänden, wie wir alle ein bisschen mehr #zerowaste sein können.

Indem wir einfach einen Glas-/Plastik-/Alu-Behälter von zu Hause aus mitnehmen und unser Mittagessen dort hineinfüllen lassen. Damit kann sich jeder, der bis jetzt zweimal die Woche Essen beim Metzger geholt hat, 22 Einwegbehälter bis zum Schuljahresende einsparen. Und 4,40 Euro – also ein Mittagessen. Probiert’s aus! Auch wenn es für euch nicht die Welt ist, für uns alle ist es die Welt!

Johanna Bernklau