Mathe ist nicht mehr wichtig, wenn die Erde brennt!

Nach den „Friday for future“-Streiks in den Großstädten jetzt auch eine Demo in Pfaffenhofen

Weil die Politik immer wieder versagt, eine erfolgversprechende Lösung für die Umweltproblematik zu finden, demonstrieren freitags die Jugendlichen weiter. Anstatt weitreichende und effektive Lösungsvorschläge zu liefern, rühmt sich die Große Koalition mit Maßnahmen wie dem Verbot von Plastik-Trinkhalmen und Einmal-Plastiktüten. Der Mut für weitreichende Maßnahmen fehlt der Regierung an allen Ecken und Enden.

Am Freitag, dem 20. September wurde der Klimaschutzplan verabschiedet. Auf dieses Ereignis haben tausende Demonstranten in der Bundesrepublik hingefiebert, zum Bedauern der „Aktivisten“ wurden sie mehr als enttäuscht. Die versprochene CO2-Steuer fiel um ein Vielfaches geringer aus als erhofft und auch sonst wurden nur wenige bis keine vielversprechenden Lösungsvorschläge vorgestellt. Sogar in kleinen Städten lassen Politiker wie der Landtagsabgeordnete Karl Straub verlauten, zu wenig für den Klimaschutz getan zu haben. Bis nach Berlin dringt diese Nachricht jedoch nicht vor. Das Kultusministerium schlägt sogar vor, jetzt noch härter gegen „Schulschwänzer“ vorzugehen. Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo ist der Meinung, dass die Proteste in der Bundesrepublik schon viel erreicht haben, und dass sich die Schüler jetzt wieder auf die Schule konzentrieren sollen. Damit trifft er aber nicht ins Schwarze, oder hat das Klimakabinett befriedigende Maßnahmen getroffen?

Trotz dieser Enttäuschungen und des Unverständnisses vieler Schulleiter bleiben die Schüler hartnäckig. Sie nehmen Verweise und andere Disziplinarmaßnahmen in Kauf, um die Regierung wachzurütteln. Die teilweise nur 10 Jahre alten Demonstranten beweisen durch ihr Tun mehr Rückgrat als die meisten Politiker. Sie kritisieren sich auch selbst, anders als viele Politiker, welche sich selbst auf die Schulter klopfen, da sie angeblich so viel für den Klimaschutz getan haben. Sie lehnen sich auch nicht zurück, nachdem sie ein kleines Ziel erreicht haben, sondern machen mit ihren Protesten weiter. Berlin sollte sich an diesen engagierten Schülern ein Beispiel nehmen und Ideen für den Klimaschutz entwickeln, welche tatsächlich helfen, die Erderwärmung nicht über 1,5 Grad Celsius steigen zu lassen.

Beispiele für Maßnahmen im Kampf gegen die Klimaerwärmung wären die staatliche Unterstützung von Kleinbauern und der Kampf gegen Massentierhaltung und die daraus resultierenden Probleme. Rinder produzieren nicht nur eine Menge Methan, sie benötigen auch sehr viel Futter, welches vor allem aus Brasilien kommt. Für die Fläche, welche zum Anbau von Soja benötigt wird, werden große Teile des Amazonas gerodet. Die gerodete Fläche nimmt bereits 23 Millionen Hektar ein, dass ist ungefähr so groß wie Großbritannien. Es ist also unverantwortlich, weiter Sojafutter aus Brasilien zu beziehen. Berlin darf nicht zulassen, dass die „Lunge der Erde“ leidet, um unseren Billigfleisch-Konsum zu unterstützen.

Jonas Boehlkau