Fahrt in die Zukunft?

54 Milliarden Euro. Diese stolze Summe soll zur Rettung der Welt beitragen. Die Bundesregierung ist in Trippelschritten ambitionierter Klimapolitik nähergekommen. Immerhin. Doch reicht das? Genügt dieser Klimafahrplan, um die Grundlage allen Lebens, unsere Erde, zu retten? Ganz klare Antwort: Nein!

CO2-Aufpreis für Autos und Heizungen. 10 € pro Tonne. Das war eine Maßnahme, die nach 18-stündiger Sitzung beschlossen wurde. Hört sich gut an. Wenn man sich dann aber einmal vor Augen führt, dass diese Strafe eigentlich bis 2020 mindestens bei 50€ pro Tonne (laut Wissenschaftler) und ab 2030 dann bei 130€ liegen sollte, ist diese Festlegung nur lachhaft. Schweden ist das beste Beispiel dafür, dass es klappen kann, wenn man will. Dort wurde schon ein Vierteljahrhundert früher mit der Bepreisung von CO2 begonnen. Mittlerweile sind es 115 € pro Tonne. Das ist vorbildlich!

Ein weiterer Punkt auf der Agenda der Klimarettung: Förderung von Hybrid- und Elektroautos. Doch was ist mit der Herstellung dieser Umweltmobile? Zur näheren Information: Die Herstellung der Batterie erfordert alleine schon so viel Energie, dass das Auto insgesamt erst nach 150.000 verfahrenen Kilometern „klimafreundlich“ ist. Hinzukommt: Die böse Batterie benötigt Rohstoffe wie Kobalt und Lithium. Was ist daran so schlimm? Bei Lithium beispielsweise gedeiht auf den einst ertragreichen Ackerflächen nichts mehr. Der zuvor fruchtbare Boden wird zu nutzlosem Sand. Der Untergang für die Landwirtschaft in Regionen, in denen Lithium abgebaut wird.

Eine der Schlüsselrollen im Klimasystem wurde außerdem außer Acht gelassen: Die Gletscher. Jährlich verlieren diese 335 Millionen Tonnen Eis. Konsequenz: Meeresspiegelanstieg. Allein in Deutschland wären 3,2 Millionen Menschen bei einem Meter Anstieg schon betroffen. Lösung: Küstenschutz und strenge Einhaltung der Begrenzung der Erderwärmung um maximal 1,5 Grad Celsius. Hoffen wir, dass die Regierung diese Begrenzung durch wirksamee Maßnahmen auch erfüllt.

In ihrer Rede bei der Vorstellung des Klimafahrplans sagte die Klimakanzlerin: „Politik ist das, was möglich ist“. Aber ist das wirklich schon alles? Wo bleibt der Ausstieg aus den Kohlekraftwerken? Wo die stärkeren Investitionen in erneuerbare Energien? Wo eine effektive Bepreisung von CO2? Und wo knallharte Sanktionen bei Nichteinhaltung?

An diese unpopulären Maßnahmen hat sich die Regierung nicht herangetraut. Zu viel Angst, weitere Wähler zu verlieren und neue Schulden zu machen. Point of no Return scheinbar außer Acht gelassen. Obwohl dieser immer näher rückt. Und wenn es so weit ist, bringt kein „Wir schaffen das“ mehr etwas!

Auch wenn Deutschland nur für etwa 2% der Emissionen auf der Welt verantwortlich ist, könnten wir wie damals bei FCKW ein Signal an die Welt senden. Noch ist es nicht zu spät! Essentiell dafür: Freier Zugang zu klimafreundlichen Alternativen für alle, damit keine Billigflüge, Billigfleisch oder Billigbenzin mehr notwendig sind. Lösung: Senkung der Grundbelastung durch Steuern, um genug netto zu haben.

Nichtsdestotrotz: Politik ist nicht alles! Wir sollten uns selbst auch an der Nase packen, damit der Kampf zwischen Klima vs. Bequemlichkeit für die Zukunft unserer Erde zugunsten unserer nächsten Generationen ausfällt.

Johanna Schneider