Der On-Demand Bus – ein nachhaltiger Fortschritt für Scheyerns Mobilität?

Von Hana Besirevic

Am 15.12.2020 wurde während einer Gemeinderatssitzung in Scheyern das Projekt eines On-Demand Busses diskutiert. Im Zuge dieses Projektes, welches sich in den kommenden Monaten für die Gemeinde Scheyern durchsetzen wird, hat sich die Redaktion der „The Eye of Scheyern“ mit dem Klimaschutzmanager der Gemeinde Scheyern getroffen und ein Interview geführt.

Klaus Hecht ist nun seit Februar 2019 im Amt des Klimaschutzmanagers und setzt sich gemeinsam mit Bürgern und Bürgerinnen der Gemeinde Scheyern für die Verwirklichung eines On-Demand Busses ein.  

TEoS: „Herr Hecht, würden Sie das aktuelle Projekt „On-Demand Bus“ erklären?“

KH: „Der On-Demand Bus ist ein bedarfsorientierter und flexibler Bus, der viele virtuelle anfährt. In Scheyern spricht man dabei von 100 Haltestellen, um das Angebot attraktiv zu halten. Über eine App wird dem Nutzer angezeigt, wo sich der Bus befindet. Über diese App besteht die Möglichkeit, den Bus zu bestellen, dieser kann auch Tage davor bestellt werden. Der Fahrer bekommt die Buchung per Software, die im Bus enthalten ist, mit und fährt eine unabhängige Route und den kürzesten Weg. Das Besondere dabei ist, dass verschiedene Fahrgäste, die ihre Route oder einen Teil ihrer Route teilen, zusammengeführt werden. Somit können auch unterwegs Fahrgäste aufgenommen werden. Der Bus fährt innerhalb der Gemeinde Scheyern und bis zu einigen Haltestellen in Pfaffenhofen, somit fährt er von Ortsteil zu Ortsteil von fünf Uhr in der Früh bis um 21 Uhr am Abend. „

TEoS: „Inwieweit hängen Mobilität und Umwelt zusammen?“

KH: „Das Zusammenspiel wird global und lokal immer bedeutender, weil die Gesellschaften weltweit immer mobiler werden (Pendler Passagiere etc.). Belastungen für die Umwelt, wie z. B. durch CO2 oder Lärm fördern Krankheiten wie Lungenkrebs, Übergewicht. Diese Auswirkungen schädigen zum einen unsere Umwelt, fördern den Treibhauseffekt, also die Flächenversiegelung durch Straßenbau, Ressourcenverschwendung durch Einsatz von fossilen Energiereserven und man darf nicht vergessen, dass Erdöl zum Beispiel eine ganz wichtige Grundlage für die Herstellung von lebensnotwendigen Medikamenten ist und dieses Erdöl wird jetzt in einem Verbrennungsmotor in Form von Benzin verbrannt. Deswegen sage ich Ressourcenverschwendung. Eigentlich ist das Erdöl viel zu schade, um es im Motor zu verbrennen, sondern es wäre viel besser aufgehoben, damit zum Beispiel Medikamente herzustellen, Kunststoffe, Verpackungsmaterial oder auch Düngemittel. „

„Insofern beschäftigt uns dieses Thema immer mehr, da die Verkehrsflüsse weltweit zunehmen durch die Globalisierung und den verstärkten Warenaustausch zwischen Export und Importnationen, durch das verstärkte Reiseverhalten und natürlich auch dem Berufsverkehr. „

„Besonders in Scheyern zeigen sich hier seit vielen Jahren ein Defizit an ÖPNV. Dabei spricht man von einem natürlichen Defizit der Infrastruktur, dazu gehören das Fehlen eines Bahnhofes und die Topografie. Die nächste Barriere ist eigentlich eher eine Barriere im Kopf, also das fehlende Bewusstsein, zum einen auch fehlendes Bewusstsein, um Alternativen zu gründen, wie einen On-Demand Bus. Das hängt damit zusammen, dass wir in einer Region leben, die sehr stark geprägt ist durch die Automobilindustrie, da viele ihr Auskommen durch die Automobilindustrie beziehen, was dazu führt, dass sie eine höhere Affinität zum Auto haben. „

TEoS: „Wie wichtig sind AGs wie die UNAG an Schulen?“ 

KH: „Sehr wichtig, weil sie beitragen, dass sich Jugendliche mit Umweltthemen global und lokal beschäftigen. Infos an andere Schüler zu tragen zeugt von Engagement und Interesse von Schülern. Engagement von Jugendlichen ist sehr wichtig, ich würde mit ebenfalls mehr Engagement im Rathaus wünschen und würde gerne mehr Jugendliche sehen.“ 

TEoS: „Möchten Sie den Schülern noch etwas mitteilen? „

KH: „Wichtig ist es nicht nur darüber zu sprechen, sondern auch Projekte umsetzten und auch gemeinsam mit der UNAG oder BOS umzusetzen und dass Schüler sich engagieren oder einbringen. Schülern muss die Möglichkeit geboten werden, sich einzubringen.“ 

Die UNAG führt nun nach Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager und einigen bereits erfolgreichen Aktionen einen Designwettbewerb, bei dem das künftige Design für die UNAG bestimmt wird. Designs für den Wettbewerb konnten bis zum 08.02.2021 abgegeben werden. Nachdem jeder Schüler der FOS/BOS Scheyern die Möglichkeit hatte ein Design einzuschicken, wird nun auch jedem die Möglichkeit gegeben, für ein Design abzustimmen. Das genaue Datum zur Abstimmung wird durch die UNAG verkündet. Außerdem wird auf der Instagramseite der „The Eye of Scheyern“ darauf aufmerksam gemacht.