Aufwachen!

Ein Kommentar von Melany Di Liberto

Mit Geistern und bunten Lichtern dekorierte Wände, gruselige Vorspeisen auf den frisch gedeckten Tischen, die besten Party-Songs laufen im Hintergrund und das alles an einer geilen Location. Klingt toll, oder?

Eine Party organisiert sich nicht von allein. Noch eine Woche vor der Halloween-Party stand nicht eindeutig fest, ob sie stattfinden kann oder nicht.

Obwohl sich die meisten Schüler der FOS/BOS dieses Szenario einer Halloweenparty herbeisehnten, taten nur die wenigsten auch etwas dafür.

Hinter einer gut gelungenen Party steckt viel Organisation. Vor allem seitdem das Feiern auf dem Prielhof nicht mehr möglich ist, liegt die Problematik bei der Suche nach einer Location.

Zum Anfang muss man herausfinden, welche Orte geeignet wären. Reicht das Budget ? Wie lange darf man bleiben und wie viele Personen passen überhaupt hinein? Das sind nur wenige der vielen Kriterien, die beachtet werden müssen. Dann muss man herausfinden, wer die Ansprechpartner sind und jeweils Anfragen an verschiedene Orte verschicken und wenn man dann keine Antwort bekommt…

Als wäre das nicht genug, muss alles aufgebaut und für die Party hergerichtet werden. Schließlich bauen sich Tische nicht von alleine auf und die Stühle laufen auch nicht von alleine zum richtigen Ort. Da wäre man vielleicht doch lieber auf Hogwarts gegangen, wo es vor fliegenden Gegenständen nur so wimmelt. Aber das ist ja egal, ihr wart ja bei den über sechs Stunden des Dekorierens nicht dabei.

Zeitweise schien es nur zwei mögliche Ergebnisse Ende Oktober zu geben:

  1. Die Halloweenparty kann tatsächlich stattfinden und keiner schätzt die ganze Mühe, die dahinter steckt oder
  2. Die Halloweenparty muss abgesagt werden, da es nicht genug Unterstützung von der Seite der Schüler gab und die Schülersprecher werden sogar noch als „grottig“ beschimpft.

In beiden Fällen hätte die Schulgemeinschaft in ihrem Teamgeist versagt, in Empathie und Mitgefühl, sogar ein Stück weit in ihrer Menschlichkeit, wage ich zu behaupten. Die ganzen Kopfschmerzen könnten uns erspart bleiben, wenn ihr, die das liest, ein wenig Engagement zeigt. In der Party AG werden z. B. alle wichtigen Details für Feiern geklärt. Wenn euch das nicht anspricht, gibt es außerdem die Design AG, in der ihr euer eigenes Schul-Merch gestalten könnt, was nebenbei bemerkt auch nicht in allen Schulen möglich ist. Durch das Geld, das durch den Verkauf einkommt, werden beispielsweise schulische Veranstaltungen und Spendenaktionen finanziert. Dann gibt es noch die Abi AG, Sozial AG,… und vieles andere, das ihr alles schon gehört, aber vermutlich entschieden habt zu ignorieren.

Den Schülersprechern und der SMV wird gelegentlich vorgeworfen, dass sie „zu viel versprechen“, wenn man aber beachtet, dass die meisten Erwartungen durch fundamentlose und unrealistische Gerüchte entstehen, scheint dies doch sehr unfair. Was kann die SMV dafür, wenn jemand etwas über eine mögliche Halloweenparty ausplaudert, ohne dass die Organisation überhaupt angefangen oder gar eine Location garantiert ist? Niemand hat etwas versprochen.

„Natürlich wünschen wir uns auch eine gut gelungene Halloweenparty, es ist zwar viel Aufwand, aber wir tun das gerne“, äußert sich eine der frisch gewählten Schülersprecherinnen noch bevor die Party feststand, „das Problem dabei ist, dass manche Erwartungen unrealistisch sind und alles unter Stress organisiert werden muss. Wir müssen aber versuchen, die Schule aus dem Corona-Schlaf zurückzuholen.“

Tatsächlich scheint es so, als würde das Gemeinschaftsgefühl schlafen. Aber ob das mit Corona zu tun hat oder eher mit menschlicher Faulheit und Desinteresse, bleibt ein Rätsel. Diesmal konnte das Event stattfinden, was auf die harte Arbeit der SMV, dem Engagement der Verbindungslehrer und viel Glück zurückzuführen ist, und sicherlich nicht auf das Engagement der Schulgemeinschaft.

Bild von farm3r23 auf Pixabay.

Melany ist Schülerin der 12. Klasse und war in den Vorbereitungen zur Halloween-Party involviert. In ihrem Kommentar äußert sie ihre Meinung zu einem in ihren Augen mangelnden Zusammenhalt. Gleichzeitig wirbt sie innerhalb der Schülerschaft für mehr Engagement in den zahlreichen AGs, da die Schulgemeinschaft insgesamt davon profitieren würde.