Inklusion

Gespräch zum Thema Inklusion mit Irmi Hierhager an der FOSBOS Scheyern
„Vielleicht ist das mein Weg damit umzugehen.“

Der zwölfjährige Moritz kam mit dem Down-Syndrom zur Welt. Zuerst sei es ein Schock gewesen, sagt seine Mutter Irmi Hierhager. In der nächsten Stunde berichtet die Sozialpädagogin vor zwei 13. Klassen mit anschaulichen Worten, wie das Familienleben mit einem behinderten Kind aussieht. Sie erzählt von Sorgen, von unangenehmen Begegnungen und von den vielen Hürden, die es im Bildungssystem leider immer noch zu überwinden gilt. Eigentlich sieht die von Deutschland ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung vor. Doch die Realität zeichnet oft (noch) ein anderes Bild: fehlende Freizeitangebote wie Sport oder Ferienprogramme, vor allem aber strukturelle Benachteiligungen wie die freie Schulwahl.

Die Schülerinnen und Schüler haben viele Fragen: Wird Moritz einmal seinen Traumberuf ausüben können? Wie wird er als Erwachsener leben? Wird er in der Schule gemobbt? Hat er selbst manchmal Probleme mit seiner Behinderung?

Inzwischen geht Moritz in eine 6. Klasse der Mittelschule. Zusammen mit „normalen“ Kindern. Aber was heißt schon „normal“? Die Definition ist dabei, die vielen Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und dass sich alle immer weiter öffnen. Das muss der Weg sein, wie wir als Gesellschaft mit dem Thema Inklusion und Teilhabe umgehen. Um einer solchen Gesellschaft den Weg zu ebnen, geht Irmi Hierhager im Namen ihrer Freisinger Initiative für Inklusion FINI in Schulen, Universitäten und mit vielen anderen ins Gespräch. Vielen Dank dafür!

Wer Inklusion willfindet einen Weg. Wer sie nicht willfindet Ausreden. … Raúl Krauthausen

von S. Sigl