Kein Plastik. Kein Problem.

Plastikmüll: Ein großes Problem unserer Gesellschaft130 Kilogramm Plastikmüll produziert jeder Deutsche pro Jahr. Das ist schockierend. Oder? Plastik ist ein extremer Umweltkiller – und das ist definitiv kein Geheimnis: Rund 140 Millionen Tonnen Plastik verschmutzen unsere Meere inklusive Strände, töten Fische und Vögel, und trotzdem machen wir weiter. Wir kaufen weiterhin unsere 320 000 Coffee-to-go-Becher pro Stunde und hoffen immer noch, der Klimawandel habe nichts mit uns und unserem Plastikverbrauch zu tun. Doch das hat er. Nur warum verschließen wir die Augen vor dieser derart offensichtlichen Tatsache? Haben wir uns schon so an diese krassen Zahlen gewöhnt, dass wir uns gar nicht mehr bewusst sind, was das wirklich bedeutet? Sind wir wirklich so ignorant? Statt lang darüber zu lamentieren, wie schlecht es der Umwelt dank des Plastikmülls doch geht, kann man einfach mal was verändern.

Auch Nadine Schubert möchte dieses tatenlose Zusehen stoppen – und fängt bei sich selbst an. Schon seit 2013 versucht sie, so plastikfrei wie möglich zu leben, und ersetzt vor allem „Wegwerfplastik“, wie unnötige Verpackungen beim Einkauf, durch selbstgemachte und öfter benutzbare Alternativen.

Denn das stört sie am meisten: „Der Bedarf nach billigen Waren, schnellem Genuss und einfacher Entsorgung steigt“, sagt Schubert bei ihrem Vortrag über plastikfreies Leben an der FOS/BOS Scheyern. Und dieser Bedarf stellt natürlich das Paradies schlechthin für Plastik dar: Einwegtrinkflaschen, Lunchboxen aus Styropor, Einmalbesteck, Plastiktüten – sämtliche to-go-Artikel hält Schubert für komplett überflüssig. „Wenn ich keine Zeit habe, den Kaffee in Ruhe im Café oder zuhause zu trinken, dann trink ich auch keinen“, findet sie.

Und deshalb hat sie ihr Leben von der endlosen Plastik-Nutzerin zur bewussten Konsumentin verändert: Statt einem extra Obst-Beutelchen aus feinstem Plastik benutzt sie jetzt einfache Stofftäschchen, statt Einwegflaschen trinkt sie aus Glasflaschen, statt Duschgel benutzt sie Seife. Klingt doch ganz leicht.

Ob jetzt jeder seine Schminke zuhause selbst herstellen und nur einmal im Jahr Chips essen möchte, kann jeder für sich entscheiden. Die Hauptsache ist, dass wir  uns für einen bewussten Konsum entscheiden und einfach mal anfangen, unsere Taten infrage zu stellen, uns über unser Plastikproblem zumindest ein paar Gedanken zu machen und unseren Wohlstandsmüll zu reduzieren.

Unsere Schule hat diesen Schritt gemeinsam mit der Klostermetzgerei gemacht und schon jetzt bekommt jeder Schüler seinen Kaffee für 20 Cent weniger, wenn er seinen eigenen Becher mitbringt. Für das Mittagessen gilt dasselbe: Eigene Box mitnehmen, Essen reinfüllen lassen, fertig.

Ab November soll es außerdem ein Mittagessen-Angebot mit richtigem Geschirr geben, das für uns Schüler in den Studiersaal gebracht wird.

Also fleißig eigenen Becher und eigene Box mitbringen und sparen!

Johanna Bernklau

2 Comments on Kein Plastik. Kein Problem.

  1. Fritz Waller // 23.10.2017 um 22:59 //

    Plastikmüll ist die Seuche des 21. Jahrhunderts!
    Hoffentlich hilft dieser Artikel dabei, die Sinne zu schärfen!

  2. Dominik Hausner // 29.10.2017 um 19:21 //

    Uh wow!
    Es sind wirklich 320 000 Coffee-to-go-Becher pro Stunde???

    Danke für den tollen Text und euer Engagement!

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