Aktionstag Demokratie (er)leben

v.l.n.r.: Patrizia Thalmeier (StRin), Marcel Schranner (F-AT12A, Mitglied im Jugendkreistag), Sabine Thielitz (StRin)

In dem vergangenen Schuljahr ist die FOS/BOS Scheyern mit dem Erhalt des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in das gleichnamige bundesweite Schulnetzwerk offiziell aufgenommen worden. Damit hatte sich die Schüler- und Lehrerschaft ganz bewusst dafür entschieden, sich gegen jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt zu wenden, im Unterrichtsgeschehen über diese Themen zu informieren und sich proaktiv gegen diese in der Gesellschaft zunehmenden, destruktiven Tendenzen zu engagieren.

Den beiden Betreuerinnen der AG „Schule ohne Rassismus“ lag es dabei besonders am Herzen, in diesem Schuljahr verschiedene Impulse und Denkanstöße zu geben, um auch im alltäglichen Schulbetrieb immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass die Schulgemeinschaft in Scheyern Ausgrenzung und Diskriminierung ablehnt und sich als „bunt“ und weltoffen versteht. Somit sollte das 2021 am Schulgebäude angebrachte Schild, mit dem der Schule der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen worden war, mit Leben gefüllt werden: Denn Ziel eines solchen Projekts kann und darf es nicht sein, dass man den Titel nur einmal „gewinnt“ und danach nicht weiter daran arbeitet!

Bereits im Herbst / Winter 2021/22 wurde mit der Aktion „Bunte Lichter gegen braune Schatten“ sowie mit den Adventsimpulsen versucht, ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus an der Schule zu setzen. Darüber hinaus wurde mit den Schüler- und Klassensprecher*innen ein Workshop zur achtsamen Kommunikation durchgeführt, um auf die Folgen von Hatespeech aufmerksam zu machen. Angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation beteiligte sich die FOS/BOS Scheyern als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ selbstverständlich auch an einer Spendenaktion für die Ukrainehilfe. Erfreulicherweise konnten mit dem Verkauf kleiner Buchssträußchen hier 2000 Euro für die Organisation „Schüler helfen Leben“ gesammelt und gespendet werden.

Das letzte größere Projekt in diesem Schuljahr bildete nun zum Abschluss der Aktionstag „Demokratie (er)leben“. Als Datum für den Aktionstag war bewusst der 20. Mai 2022 gewählt worden, da dies der letzte Tag in dem laufenden Schuljahr war, an dem noch alle Schüler*innen der Abschlussklassen in Präsenz im regulären Unterricht anwesend waren, bevor diese dann ins Abitur starten durften und die Leistungsnachweise zu diesem Zeitpunkt in aller Regel bereits abgeschlossen waren. An dem Aktionstag selbst sollten die verschiedenen Projekte, Artikel, Präsentationen und Aktionen, die an der Schule unter der Schirmherrschaft der „Schule ohne Rassismus“ erarbeitet worden waren, vorgestellt und von den Schülerinnen und Schülern der anderen Klassen kritisch reflektiert werden. Vor allem die Lehrkräfte aus den Fachschaften Politik & Gesellschaft sowie Deutsch hatten sich mit viel Mühe und Einfallsreichtum den Themenkomplexen „Ausgrenzung und Diskriminierung sowie deren Folgen“, „Migration und Integration – exemplarisch am Beispiel Pfaffenhofen a.d. Ilm“, „Meinungs- und Pressefreiheit weltweit“ sowie „Menschenrechtsverletzungen weltweit“ gewidmet und mit ihren Klassen informative und facettenreiche Materialien erarbeitet. Diese Informationen und Präsentationen konnten dann von allen anderen (auch fachfremden) Lehrkräften online abgerufen und ihren Schülern vorgestellt werden. Das Online-Format war pandemiebedingt gewählt worden, da man es nicht verantworten wollte, eine Woche vor Beginn der Abiturprüfungen ein Ausbruchgeschehen an der Schule durch zu viele enge und klassenübergreifende Kontakte zu riskieren. Für das nächste Jahr hoffen jedoch alle Beteiligten auf eine weniger angespannte Coronasituation und somit auf eine lockerere und offenere Durchführungsatmosphäre.

Des Weiteren sollte im Rahmen des Aktionstages „Demokratie (er)leben“ auf das Jugendparlament in Pfaffenhofen sowie auf den Jugendkreistag des Landkreises Pfaffenhofen aufmerksam gemacht werden, da politisches Engagement für eine funktionierende Demokratie unerlässlich ist. Für die Gestaltung der diesbezüglichen Informationstafeln konnten sogar die beiden Vertreter unserer Schule im Jugendkreistag, Sara Strazzer und Marcel Schranner, als Unterstützung gewonnen werden. Anhand von diversen Plakaten und zusammenfassenden Informationen konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Eingangsbereich des B-Baus einen Überblick über die Strukturen, Aufgaben und Projekte sowie über die Teilnahmevoraussetzungen des Jugendparlaments bzw. des Jugendkreistages verschaffen.

Somit hoffen alle Beteiligten, dass die Schulgemeinschaft von diesem Aktionstag profitieren konnte und dass auch im neuen Schuljahr viele weitere Projekte und Aktionen von unserem „Schule ohne Rassismus“ – Team angestoßen werden können. Denn der Einsatz für einen wertschätzenden Umgang und ein vorurteilsfreies Miteinander bleibt eine ständige Verpflichtung und täglich zu bewältigende Herausforderung für alle Mitglieder unserer Schulfamilie.

Text: Thalmeier/Thielitz