Mein Erasmus+ Aufenthalt in Valencia: Ein Sommer voller Sonne, Tapas und spanischer Lebensfreude

Diesen Sommer hatte ich das unglaubliche Glück, vier Wochen in Valencia, Spanien, zu verbringen – und was für eine Zeit das war! Als Teil meines Erasmus+ Programms durfte ich in einem charmanten Café als Servicekraft arbeiten und dabei meine Spanischkenntnisse auf B2-Niveau verbessern. Doch das war nur der Anfang meiner Abenteuer in der sonnigsten Stadt Europas.

Gleich am ersten Tag wurde mir klar, dass es hier heiß wird – richtig heiß. Valencia empfing mich mit Temperaturen, bei denen man schon um 6 Uhr morgens ins Schwitzen kam. Mit einem Augenzwinkern muss ich sagen: Die Hitze war wohl die größte Herausforderung meines Aufenthalts. Aber nichts, was eine gute Siesta nicht lösen könnte, oder? Die Spanier haben es drauf, das Leben etwas langsamer anzugehen. Wenn das Essen im Restaurant mal 10 Minuten länger dauert oder die Verabredung mit Freunden 20 Minuten später beginnt, dann ist das eben so. Kein Stress, sondern pura vida!

Mein Praktikum in Valencia fand in einem kleinen, aber sehr beliebten Café im Stadtzentrum statt. Meine Hauptaufgaben umfassten das Aufnehmen von Bestellungen, das Servieren von Speisen und Getränken sowie das Kassieren. Besonders spannend war für mich die Zubereitung der typisch spanischen Spezialitäten wie Café con Leche oder Horchata. Dabei musste ich mich schnell an das hohe Tempo des spanischen Gastgewerbes anpassen – vor allem während der Stoßzeiten, wenn sich Einheimische und Touristen gleichermaßen im Café drängten. Ein besonders herausfordernder, aber auch lehrreicher Aspekt war die Kommunikation mit den Gästen und Kollegen. Die Bestellungen auf Spanisch aufzunehmen und gleichzeitig freundlich und effizient zu arbeiten, erforderte anfangs viel Konzentration. Doch mit der Zeit wurde ich sicherer und konnte mich immer besser in die Abläufe einfügen. Besonders schön war die Zusammenarbeit mit meinen spanischen Kollegen, die mich sofort herzlich aufgenommen haben. Meine Arbeit im Café hat mir riesig Spaß gemacht. Es war nicht nur eine großartige Gelegenheit, meine Spanischkenntnisse zu verbessern, sondern auch, in den spanischen Alltag einzutauchen und mit Menschen aus aller Welt in Kontakt zu kommen. Valencia ist eine der größten Studentenstädte Spaniens, und bei den zahlreichen Language-Exchange-Treffen habe ich Freunde aus ganz Europa gefunden. Es war fantastisch, Teil dieser bunten, internationalen Gemeinschaft zu sein.

Auch die Stadt Valencia selbst hat mich in ihren Bann gezogen. Neben den zahlreichen alten Kirchen und Plätzen ist der Turia-Park ein wahres Paradies. In diesem riesigen Park, der sich durch die gesamte Stadt zieht, konnte ich an kleinen Seen und in schattigen Wäldchen entspannen – perfekt, um der Hitze zu entfliehen. Und natürlich durfte der ein oder andere Strandbesuch nicht fehlen. Abends habe ich oft die lokalen Bars besucht, um dort die besten Tapas der Stadt zu genießen, und ab und zu gab es auch einen Ausflug in die lebendigen Diskotheken Valencias.

Was ich aus meinem Aufenthalt mitgenommen habe? Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein – das lernt man automatisch, wenn man alleine in einem fremden Land lebt. Aber auch die Fähigkeit, das Leben ein bisschen entspannter anzugehen. Die Spanier haben mir gezeigt, wie schön es sein kann, sich nicht immer vom Takt der Uhr treiben zu lassen. Ein großes ¡Gracias! an Valencia für diese unvergessliche Zeit. Ich werde sicher wiederkommen – aber vielleicht im Frühling, wenn es nicht ganz so heiß ist!

Thomas Junghans

Foto: Anna Siegl